Wie Studierende des KIT durch pferdegestütztes Coaching ihre Future Skills trainierten

Führung neu erleben

Wie Studierende des KIT durch pferdegestütztes Coaching ihre Future Skills trainierten

„Man kann einem Pferd nichts vormachen“, sagt eine Teilnehmerin mit einem Lächeln. Und genau das war die zentrale Erkenntnis dieses Tages: Pferde folgen keinem Titel, keinem Lebenslauf und keiner PowerPoint-Präsentation. Sie reagieren auf Körpersprache, Präsenz und Authentizität. Wer führen will, muss klar sein – in Haltung, Absicht und Kommunikation.

Mit meinem Team und der wertvollen Unterstützung des Teams der Kiowa Stables vor Ort haben wir das Training in Gaggenau durchgeführt. Unser Ziel: Den Studierenden des KIT einen Erfahrungsraum zu bieten, in dem Führung nicht nur diskutiert, sondern im Coaching mit Pferden direkt erlebt werden kann. Die Pferde wurden dabei zu echten Co-Trainerinnen – sensibel, ehrlich und immer im Moment.

Die Übungen waren ebenso herausfordernd wie augenöffnend. In einer Einheit sollten die Teilnehmenden ein Pferd allein durch nonverbale Impulse über einen Parcours führen. Einige scheiterten zunächst, andere fanden schnell Zugang. Entscheidend war nicht, wie laut man sich durchsetzen konnte, sondern wie deutlich das innere Bild und die eigene Präsenz waren. „Es war faszinierend zu sehen, wie sich unsere eigene Unsicherheit oder Entschlossenheit direkt im Verhalten des Pferdes widerspiegelte“, berichtet ein Student. Genau diese Erfahrung macht pferdegestütztes Coaching und Führungskräftetraining so kraftvoll – weil es unmittelbar und unverfälscht wirkt.

Theorie trifft gelebte Erfahrung

Das Training war Teil einer Reihe des House of Competence, die Studierenden helfen soll, sogenannte Future Skills zu entwickeln – Fähigkeiten wie Selbstführung, Empathie, Kommunikationsstärke und Entscheidungsfähigkeit. Kompetenzen, die im Berufsleben von morgen mindestens so wichtig sein werden wie Fachwissen.

Coaching mit Pferden schafft hier eine besonders wirksame Lernumgebung: klar, direkt und gleichzeitig wertschätzend. Denn Pferde reagieren auf das, was wirklich da ist – nicht auf das, was man nach außen zeigen möchte. Pferdegestütztes Coaching eröffnet so einen Erfahrungsraum, in dem persönliche Entwicklung spürbar wird.

Ein Tag, der nachwirkt

Für viele Teilnehmende war das Führungskräftetraining mehr als nur ein Workshop – es war ein Perspektivwechsel. Weg von der Idee, dass Führung vor allem Kontrolle bedeutet, hin zu einem Verständnis von Führung als Beziehung, als Dialog und als ständiger Prozess des Lernens.

„Ich nehme aus diesem Tag mit, dass gute Führung immer bei einem selbst beginnt“, fasst ein Teilnehmer zusammen. Und vielleicht war das die wertvollste Erkenntnis überhaupt.

Das pferdegestützte Führungskräftetraining in den Kiowa Stables war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie man Future Skills nicht nur theoretisch vermitteln, sondern durch Coaching mit Pferden nachhaltig erlebbar machen kann. In Zusammenarbeit mit dem House of Competence des KIT wurde aus einem Seminartag ein Erlebnis, das nicht nur Wissen transportiert, sondern Haltung prägt – und damit vielleicht einen kleinen Unterschied in der Führung von morgen macht.